Diese Suppe ess ich nicht

HerausgeberInnen: Wielander, Hans
1979 (7)
ISBN: 3-7066-2278-5

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Der Titel der Ausgabe ist ein Satz aus Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter:„Diese Suppe ess ich nicht“. Der Bezug zum durchsetzungsstarken Suppenkasper ist dadurch gegeben, dass in dieser Arunda, expliziter als in den bisherigen Nummern, Nein gesagt wird. Als ein Heft über „Konsum und Konsumverweigerung, Satire, Kultur und Kulturpolitik, böse und liebevolle Analysen und was eben so zusammenkommt“ kündigt Hans Wielander diese Ausgabe an (in: Vorschau: Arunda, 5, 1978, S. 3). Sie ist insgesamt deutlich polemischer als ihre Vorgängerinnen.

Auf ein Gedicht von Joseph Zoderer, das die Nummer einem Motto ähnlich eröffnet („Früher ist manchmal ein Wort / aus dem Mund mir gefallen…“), folgt ein Leitartikel, in dem Hans Wielanders u. a. Kritik an der literarischen Berichterstattung der Tageszeitung Dolomiten übt, die nur „Goethe-epigonale Diätkost“ propagiere und an der „tatsächlichen literarischen Situation“ weit vorbeigehe (S. 2).

„Nein“ wird aber nicht nur zur „Schrumpfkultur“ gesagt, sondern in mehreren Beiträgen, u. a. von Siegfried Höllrigl, Gianni Bodini und Roland Kristanell, zur Entwicklung des (Massen-)Tourismus und damit einhergehenden Umweltzerstörungen.

Diese Nummer der Arunda ist auch reich an literarischen Texten, welche zum Teil auf Bodenpapier gedruckt sind, das eigentlich zum Schutz loser Äpfel in Transportsteigen dient und sich dadurch vom übrigen Heft hervorheben. Um das von den Dolomiten „verzerrte[…] Bild der […] literarischen Situation“ (ebd.) zurecht zu rücken, kommen u. a. Norbert C. Kaser, Felix Mitterer, Hans Haid, Josef Oberhollenzer, Sepp Mall und Maridl Innerhofer zu Wort.
Doch auch die anderen Künste kommen nicht zu kurz: Neben einer Vorstellung der Galerie Albrecht in Oberplanitzing finden sich in Porträts von Walter Pichler und Karin Welponer sowie Auseinandersetzungen mit den Skandalen um religiöser Kunst von Gotthard Bonell und Karl Plattner in Südtirol.
Das Handwerk kommt in einem Beitrag über den Geigenbauer Eduard Kugler sowie in einer Folge von Schwarz-Weiß-Fotografien von Handwerks- und Arbeitsgeräten von Michael Gaismair zur Sprache.

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